Ipsos Lebenshaltungskostenmonitor 2024

Österreicher:innen finanziell unter Druck und nicht besonders optimistisch, was ihre finanzielle Zukunft betrifft. Wien, Juni 2024 – Eine neue, umfassende Studie von Ipsos, einem weltweit führenden Marktforschungsunternehmen, beleuchtet die Sichtweise der Österreicher auf die steigenden Lebenshaltungskosten und die Faktoren, die dazu beitragen. Die Ergebnisse basieren auf einer repräsentativen Umfrage unter 800 Personen, die in allen Bundesländern durchgeführt wurde und tiefgehende Einblicke in die Meinungen und Einstellungen der Bürger bietet.

Im Rahmen des global von Ipsos durchgeführten „Cost of Living Monitor“ befragt Ipsos regelmäßig einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung in Österreich und 32 weiteren Ländern wie die Menschen auf der ganzen Welt während der Polykrise über ihre Finanzen denken. Dabei zeichnet sich für Österreich im internationalen Vergleich von weiteren 32 Ländern ein tendenziell sogar positiveres Bild. Die globale Stimmung ist jedenfalls nicht positiv. Weltweit beginnen die Inflationsraten in vielen Ländern zu sinken, und die Menschen beginnen, dies zu bemerken. Aber ein Wohlfühlfaktor ist noch weit entfernt. Unsere Untersuchungen zeigen, dass die meisten Konsument:innen höhere Preise immer noch "spüren".  Selbst in den optimistischsten Teilen der Welt sagt uns kaum ein Viertel, dass sie "komfortabel" leben.

Gleichzeitig ist in vielen Ländern der Anteil derer, die Schwierigkeiten haben, ihre Finanzen zu verwalten, nach wie vor hoch. Viele Menschen glauben nicht, dass sie in nächster Zeit mehr Geld zum Ausgeben haben werden. Auf jede Person, die sagt, dass ihr verfügbares Einkommen im nächsten Jahr steigen wird, kommt eine andere, die einen Rückgang erwartet.

Finanzielle Lage der Österreicher:innen überschaubar. 

Laut der Umfrage geben nur 48% der Österreicher:innen an, finanziell komfortabel zu leben oder zumindest gut zurechtzukommen. Bei den weniger gebildeten Menschen ist der Wert mit 42% noch überschaubarer. Auch die nächsten 12 Monate sehen die Österreicher:innen durchaus düster: Die Menschen im Land rechnen mehrheitlich mit höheren Arbeitslosenraten (67%), steigender Inflation (55%), höheren Steuern (46%) und sinkendem Lebensstandard in den nächsten 12 Monaten. Die Mehrheit im Land (76%) rechnet auch nicht mit steigenden Einkommen, 52% sind sich sicher, dass diese gleich bleiben werden.

Erwartungshaltung der Bevölkerung: Haushaltausgaben werden steigen 

Generell rechnen die Menschen im Land mit steigenden Ausgaben in allen abgefragten Dimensionen. Das Ranking zeigt ein klares Bild. So werden steigenden Haushaltsausgaben erwartet bei:

  • Kosten für den Lebensmitteleinkauf 76%

  • Gesamtkosten für Freizeitaktivitäten 71%

  • Kosten für sonstige Haushaltseinkäufe 69%

  • Gesamtkosten für Gesundheitsversorgung 66%

  • Kosten für Versorgungsleistungen 62%

  • Treibstoffkosten 60%

  • Hypothek/Miete 53%

  • Gesamtkosten für Abonnements 49%

  • Hypothek/Miete 53%

Summe aus „werden sehr stark steigen“ und „werden ein wenig steigen“

Politik der Bundesregierung, Weltwirtschaft und Ukraine Krieg als Hauptfaktoren für steigende Lebenshaltungskosten


Laut der Umfrage sind die Hauptfaktoren, die zur Wahrnehmung der steigenden Lebenshaltungskosten beitragen, die Politik der österreichischen Bundesregierung (77%), der Zustand der Weltwirtschaft (70%) und die russische Invasion in der Ukraine (69%). 6 von 10 Befragte gaben an, dass Einwanderung/Migration sehr stark oder eher stark zu den steigenden Kosten beigetragen hat, auch übermäßige Gewinne, die Unternehmen erzielen, werden als ähnlich verantwortlich gesehen. Fast 48% der Befragten gaben an, dass die COVID-19-Pandemie sehr stark oder eher stark zu den steigenden Kosten beigetragen hat.

Finanzielle Lage der Österreicher:innen

 

 „Es ist bemerkenswert zu sehen, wie stark die Bevölkerung die politischen Maßnahmen und globalen Ereignisse als Treiber der steigenden Lebenshaltungskosten wahrnimmt“, sagt Alexander Zeh, Studienautor und Country Manager Austria bei Ipsos. „Diese Einblicke sind entscheidend, um die Sorgen und Prioritäten der Bürger zu verstehen und angemessene Maßnahmen zu ergreifen.“

Die Studie zeigt auch, dass die Mehrheit der Österreicher glaubt, dass die Preise weiter steigen werden, selbst wenn die Inflationsrate sinkt. 82% der Befragten erwarten, dass die Preise in den nächsten Jahren höher oder gleich bleiben werden.

„Diese pessimistische Sichtweise auf die zukünftige Preisentwicklung spiegelt die Sorgen und Unsicherheiten wider, die viele Menschen derzeit empfinden“, sagt Zeh. „Es ist wichtig, dass Entscheidungsträger diese Bedenken ernst nehmen und Maßnahmen ergreifen, um das Vertrauen der Bevölkerung zu stärken.“

Stichprobe

Die Stichprobe besteht aus jeweils etwa 1.000 Personen in Australien, Brasilien, Kanada, China, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Italien, Japan, Mexiko, Neuseeland, Spanien und den USA sowie aus jeweils 500 Personen in Argentinien, Belgien, Chile, Kolumbien, Ungarn, Indonesien, Irland, Israel, Malaysia, den Niederlanden, Peru, Polen, Singapur, Südafrika, Südkorea, Schweden, Thailand und der Türkei. Die Stichprobe in Indien besteht aus etwa 2 200 Personen, von denen etwa 1 800 persönlich und 400 online befragt wurden. 

Die Stichproben in Argentinien, Australien, Belgien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Ungarn, Italien, Japan, den Niederlanden, Neuseeland, Polen, Südkorea, Spanien, Schweden und den USA können als repräsentativ für die allgemeine erwachsene Bevölkerung unter 75 Jahren angesehen werden. Die Stichproben in Brasilien, Chile, China, Kolumbien, Indonesien, Irland, Israel, Malaysia, Mexiko, Peru, Singapur, Südafrika, Thailand und der Türkei sind eher städtisch geprägt.

Die indische Stichprobe repräsentiert eine große Teilmenge der städtischen Bevölkerung - die sozioökonomischen Klassen A, B und C in den Großstädten und die Klassen 1-3 in allen vier Zonen. 

Die Daten sind so gewichtet, dass die Zusammensetzung der Stichprobe eines jeden Landes das demografische Profil der erwachsenen Bevölkerung gemäß den jüngsten Volkszählungsdaten bestmöglich widerspiegelt. 

Der "32-Länder-Durchschnitt" spiegelt das durchschnittliche Ergebnis für alle Länder und Märkte wider, in denen die Umfrage durchgeführt wurde. Er wurde nicht an die Bevölkerungsgröße der einzelnen Länder oder Märkte angepasst und soll nicht auf ein Gesamtergebnis hinweisen.

Wenn sich die Prozentsätze nicht auf 100 summieren oder die "Differenz" wie folgt aussieht 

+/-1 Prozentpunkt mehr/weniger als das tatsächliche Ergebnis zu sein scheint, kann dies auf Rundungen, Mehrfachnennungen oder den Ausschluss von "weiß nicht" oder nicht angegebenen Antworten zurückzuführen sein.

Die Genauigkeit der Online-Umfragen von Ipsos wird anhand eines Glaubwürdigkeitsintervalls berechnet, wobei eine Umfrage mit N=1.000 auf +/- 3,5 Prozentpunkte genau ist und eine mit N=500 auf +/- 5,0 Prozentpunkte genau ist. Weitere Informationen über die Verwendung von Glaubwürdigkeitsintervallen durch Ipsos finden Sie auf der Ipsos-Website.

 

 

 

Internationale Ergebnisse der Studie What Worries the World finden Sie unter: https://www.ipsos.com/en/cost-living-crisis-continues-grip-consumers-despite-easing-inflation

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