Globale Einstellungen zu Flüchtlingen

Eine neue Umfrage von Ipsos und UNHCR in 52 Ländern zum Weltflüchtlingstag 2024 zeigt, dass die Öffentlichkeit Flüchtlinge zwar weiterhin unterstützt, aber auch große Unterschiede in der Einstellung bestehen.

Wichtigste Ergebnisse:

  1. Die weltweite Unterstützung für die Gewährung von Zuflucht für Menschen, die Sicherheit vor Krieg oder Verfolgung suchen, ist weiterhin hoch . Fast drei Viertel der Befragten (73 % im weltweiten Länderdurchschnitt) befürworten die Gewährung von Zuflucht für Menschen, die vor Krieg oder Verfolgung fliehen. Die größte Unterstützung gibt es im Nahen Osten, in Afrika und in Lateinamerika, mit 93 % in Kenia und 92 % in Uganda.
  2. In der Öffentlichkeit herrscht erhebliche Unterstützung oder „Offenheit“ für die Suche nach Lösungen, die Flüchtlingen die Wahrnehmung ihrer Rechte ermöglichen. Die Einstellungen sind unterschiedlich, aber die Hälfte der Befragten glaubt daran, dass Flüchtlinge sich integrieren können und beispielsweise ihr volles Recht auf Bildung wahrnehmen können, und fast ebenso viele unterstützen ihren vollen Zugang zu Gesundheitsversorgung und Arbeitsplätzen (44 % bzw. 42 %). Etwa drei Viertel (77 %) äußerten sich in unterschiedlichem Ausmaß für Maßnahmen, die eine Wiedervereinigung von Flüchtlingsfamilien im Asylland ermöglichen.
  3. Einige große Aufnahmeländer und westliche Länder zeigten jedoch eine weniger positive Stimmung . Diese Skepsis geht mit Bedenken hinsichtlich der Integrationsfähigkeit der Flüchtlinge und ihres Gesamtbeitrags einher. Während weltweit ein Drittel glaubt, dass Flüchtlinge einen positiven Beitrag zum Arbeitsmarkt, zur Volkswirtschaft und zur Kultur ihres Landes leisten werden, vertritt ein weiteres Drittel die gegenteilige Ansicht. Die Umfrage zeigte auch Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen von Flüchtlingen auf die nationale Sicherheit und die öffentlichen Dienste, insbesondere in Ländern mit großen Flüchtlingspopulationen.
  4. Trotz der Bedenken und Skepsis hinsichtlich der Auswirkungen der Flüchtlinge auf die Aufnahmegesellschaften unternehmen viele Menschen weiterhin etwas, um Flüchtlinge zu unterstützen . Ein Drittel hat seine Unterstützung für Flüchtlinge auf verschiedene Weise gezeigt, unter anderem durch Spenden oder Social-Media-Posts. 75 % der Flüchtlinge leben in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, und fast zwei von fünf Befragten (37 %) glauben, dass die internationale Hilfe für Aufnahmeländer von Flüchtlingen unzureichend ist.
    Dieser Bericht stellt die Ergebnisse einer weltweiten Umfrage von Ipsos und UNHCR unter 33.197 Erwachsenen in 52 Ländern zum Weltflüchtlingstag 2024 vor. Die Studie, die im Rahmen der Kampagne „Hope Away from Home“ des UNHCR veröffentlicht wurde, soll Licht auf Flüchtlingsprobleme werfen und zu einem besseren globalen Verständnis der öffentlichen Einstellung gegenüber Flüchtlingen beitragen.
    Die Umfrage findet vor dem Hintergrund beispielloser Vertreibungen statt: Bis Mai 2024 werden weltweit mehr als 120 Millionen Menschen aufgrund von Verfolgung, Konflikten, Gewalt, Menschenrechtsverletzungen oder Ereignissen, die die öffentliche Ordnung ernsthaft stören, gewaltsam vertrieben. Dies ist ein historischer Rekord, der durch neue und lang anhaltende Konflikte auf der ganzen Welt ausgelöst wurde.
    Davon sind 43,3 Millionen Flüchtlinge. 75 Prozent aller Flüchtlinge weltweit leben in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, 21 Prozent in den am wenigsten entwickelten Ländern. Dazu gehören 31,6 Millionen Flüchtlinge und Menschen in flüchtlingsähnlicher Situation, 5,8 Millionen andere Menschen, die unter dem Mandat des UNHCR internationalen Schutz benötigen, sowie 6 Millionen palästinensische Flüchtlinge unter dem Mandat des UNRWA.
    Ipsos führt seit 2017 jährlich eine Online-Umfrage zum Weltflüchtlingstag durch. Die befragten Länder ändern sich jedes Jahr, sodass die globalen Durchschnittswerte für einige Jahre nicht direkt vergleichbar sind. Die Umfrage von 2024 ist unsere bislang größte Umfrage.

Öffentliches Verständnis von „Flüchtlingen“

Ziel der diesjährigen Umfrage war es, das Verständnis der Öffentlichkeit für den Begriff „Flüchtlinge“ zu erfassen.

Laut gesetzlicher Definition ist ein Flüchtling jemand, der aufgrund von Krieg, Gewalt oder Verfolgung gezwungen ist, sein eigenes Land zu verlassen und in einem anderen Land Sicherheit zu suchen.

Insgesamt versteht die große Mehrheit der Befragten (75 % (weltweiter Länderdurchschnitt) den Begriff „Flüchtling“ richtigerweise als jemanden, der sein Heimatland aufgrund von Konflikten, Gewalt oder Verfolgung verlassen hat oder Asyl beantragt und erhalten hat. Ein erheblicher Teil glaubt jedoch auch, dass der Begriff auf Menschen zutrifft, die vor Naturkatastrophen fliehen oder nach besseren wirtschaftlichen Möglichkeiten suchen. Bei der Analyse der Ergebnisse ist es wichtig, diese unterschiedlichen Interpretationen und Verständnisebenen zu berücksichtigen.

This is an automatic translation, for the original version, please click here: https://www.ipsos.com/en-ch/unhcr-ipsos-survey-shows-enduring-public-support-refugees-alongside-stark-variations-attitudes

 

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