Schweizer sind eher nervös als begeistert von KI, und fordern mehr Transparenz
GGenf, Schweiz – 28.August 2025 – Während die Welt mit der rasanten Integration künstlicher Intelligenz auseinandersetzt, zeigt eine neue Umfrage von Ipsos in 30 Ländern, dass die Schweizer Bevölkerung der KI mit gemischten Gefühlen begegnet, die sowohl von Begeisterung als auch von Besorgnis geprägt sind.
Hier sind die wichtigsten Ergebnisse für die Schweiz:
Die Stimmung in der Schweiz ist eher von Nervosität als von Begeisterung geprägt
- Eine knappe Mehrheit der Schweizer (50 %) gibt an, gegenüber neuen KI-Produkten und -Dienstleistungen eher Nervosität (44 %) als Begeisterung zu empfinden.
- Diese Stimmung teilt sich mit den Bürgern des englischsprachigen Raums (USA, Grossbritannien, Kanada und Australien), wo ebenfalls Nervosität überwiegt.
- Weltweit sind die Meinungen eher geteilt (52 % Begeisterung gegenüber 53 % Nervosität), wobei in südostasiatischen Märkten wie Indonesien und Thailand deutlich mehr Optimismus herrscht.
- Die Begeisterung scheint mit den wirtschaftlichen Aussichten zusammenzuhängen. Die Länder, die sich am meisten für KI begeistern, sind in der Regel diejenigen, die davon ausgehen, dass sie ihrer Wirtschaft zugutekommen wird.
Das Vertrauen in Produkte und Dienstleistungen, die KI nutzen, ist begrenzt
- Wenn es um den Schutz personenbezogener Daten geht, sind die Schweizer recht skeptisch. Die Hälfte (50 %) stimmt der Aussage nicht zu, dass Unternehmen, die KI einsetzen, ihre Daten schützen werden, während 41 % dieser Aussage zustimmen.
- Diese Vorsicht ist stärker ausgeprägt als im globalen Durchschnitt (46 % stimmen zu, 40 % stimmen nicht zu). Die französischsprachigen Schweizer (34 % stimmen zu) gehören zu den Skeptischsten, ähnlich wie ihre französischen Nachbarn (31 % stimmen zu).
- Im Gegensatz dazu vertrauen die Schweizer stärker darauf, dass der Staat KI verantwortungsvoll reguliert: 55 % stimmen dieser Aussage zu, was dem globalen Durchschnitt entspricht (54 %).
Nahezu universelle Forderung nach Transparenz: Wenn Sie KI einsetzen, legen Sie dies auch offen
- Die Forderung nach Transparenz ist ein globaler Konsens, den die Schweizerinnen und Schweizer nachdrücklich unterstützen. 77 % der Schweizerinnen und Schweizer sind der Meinung, dass Unternehmen, die KI einsetzen, dies offenlegen sollten.
- Dies entspricht weitgehend der Meinung in Deutschland (79 %), den USA (79 %), Kanada (79 %) und Frankreich (81 %) und zeigt eine einheitliche internationale Forderung nach Klarheit.
Die Auswirkungen der KI sind bereits spürbar und werden in unserem Alltag weiter zunehmen
- Der Einfluss der KI ist bereits spürbar. 43 % der Schweizer sagen, dass KI ihr tägliches Leben bereits verändert hat, ein Anstieg gegenüber 38 % im Jahr 2024
- Mit Blick auf die Zukunft erwarten 61 % der Schweizer, dass KI in den nächsten drei bis fünf Jahren noch tiefgreifendere Veränderungen mit sich bringen wird (gegenüber 55 % im Jahr 2024), was ein wachsendes Bewusstsein für die transformative Bedeutung der KI widerspiegelt, auch wenn es hinter dem globalen Durchschnitt (67 %) zurückbleibt.
Wir erwarten, dass KI unser Online-Suchfunktion sein wird
- 76 % der Schweizer Bürger halten es für wahrscheinlich, dass KI für Online-Suchergebnisse eingesetzt wird
- Dies ist eine weltweit verbreitete Ansicht (79 %) und wird auch regional geteilt (76 % in Deutschland, Grossbritannien oder Spanien, 74 % in Italien oder 73 % in Frankreich).
Optimismus in Bezug auf Effizienz und Entertainment, Sorge um den Arbeitsmarkt
- Effizienz: 46 % der Schweizer glauben, dass KI die Zeit bis zur Erledigung von Aufgaben verkürzen wird. Nur 12 % glauben, dass die Erledigung von Aufgaben mit KI länger dauern wird.
- Entertainment: 43 % glauben, dass KI ihre Unterhaltungsmöglichkeiten (Videos, Inhalte, Filme, Musik usw.) verbessern wird, während 14 % glauben, dass sie sich verschlechtern könnten.
- Arbeitsplätze: Die Aussichten sind gemischt. Während 33 % der erwerbstätigen Schweizer glauben, dass KI ihren persönlichen Arbeitsplatz verbessern wird, befürchten 41 %, dass sie den Arbeitsmarkt in ihrem Land insgesamt verschlechtern wird.
„Diese Ergebnisse spiegeln die pragmatische Haltung und den tief verwurzelten Wert, den die Schweizer der Privatsphäre beimessen, wider“, sagt Jean-Pierre Berst, Chief Client Officer und AI Country Lead bei Ipsos in der Schweiz. „In unserem Land, in dem Qualität und Vertrauen die Grundlage der Wirtschaft bilden, ist eine gesunde Skepsis ganz natürlich. Für Unternehmen, die in der Schweiz tätig sind, ist die Botschaft klar: Der Weg zur Einführung von KI ist mit Vertrauen gepflastert. Der Nachweis greifbarer Vorteile und Transparenz beim Einsatz von KI werden die entscheidenden Erfolgsfaktoren sein.“
Technischer Hinweis: Ipsos befragte zwischen dem 21. März und dem 4. April 2025 online 23.216 Personen in 30 Ländern. Um die Repräsentativität sicherzustellen, wurden Quoten festgelegt und die Daten anhand des bekannten Bevölkerungsprofils jedes Landes gewichtet. Die Stichprobe umfasst jeweils etwa 1.000 Personen in Australien, Brasilien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Grossbritannien, Italien, Japan, Mexiko, Neuseeland, Spanien und den USA sowie jeweils 500 Personen in Argentinien, Belgien, Chile, Kolumbien, Ungarn, Indonesien, Irland, Malaysia, Mexiko, den Niederlanden, Peru, Polen, Singapur, Südafrika, Südkorea, Schweden, der Schweiz, Thailand und der Türkei. Die Stichprobe in Indien umfasst etwa 2.200 Personen, von denen etwa 1.800 persönlich und 400 online befragt wurden.