

AXA Zukunftsrisiken-Bericht 2025
Die Wahrnehmung, in einer Welt zu leben, die mit zahlreichen Krisen konfrontiert ist, hat sich 2025 verstärkt. Fast alle befragten Bürger glauben, dass die Zahl der Krisen zugenommen hat (93 %, plus 3 % gegenüber 2024). Unter Risikoexperten ist diese Meinung sogar noch stärker ausgeprägt: 95 % bestätigen dies, darunter 60 %, die voll und ganz zustimmen – ein Anstieg um 10 Prozentpunkte gegenüber 2024. Ebenso verbreitet sich in der Bevölkerung (93 %, davon 48 % voll und ganz zustimmend, plus 5 % gegenüber 2024) und bei Risikoexperten (96 %, davon 63 % voll und ganz zustimmend, plus 8 %) die Überzeugung, dass diese Krisen größere Auswirkungen auf das Privatleben haben. Der Klimawandel bleibt trotz starker Konkurrenz das besorgniserregendste Risiko.
Die Liste der am meisten gefürchteten Risiken für die nächsten fünf bis zehn Jahre verdeutlicht, dass die Vorstellung einer Klimamüdigkeit oder -gewöhnung überbewertet ist: Sowohl Bevölkerung als auch Experten stufen den Klimawandel als höchstes Risiko ein (seit 2018, mit Ausnahme des Pandemiejahres 2020), gefolgt von geopolitischer Instabilität. In Europa übertrifft die geopolitische Instabilität unter Experten das Klimarisiko. Die unterschiedlichen Bewertungen künftiger Risiken sind alarmierend: Technologische Risiken (KI, Big Data, Cyber-Bedrohungen) koexistieren mit Umweltrisiken (Verlust der biologischen Vielfalt, Energiesorgen, Umweltverschmutzung) und sozialen Risiken (soziale Spannungen, demografischer Wandel). Die Angst vor einem Weltkrieg ist weltweit nach wie vor groß, insbesondere in Europa.

Rund 84 % der Weltbevölkerung befürchten, dass die geopolitischen Spannungen weltweit eskalieren (-3 % gegenüber 2022, Monate nach Beginn des Ukraine-Krieges), auch in Zukunft anhalten und zu globalen Konflikten führen könnten (79 %, -3 %). Diese Angst ist in Europa besonders groß (80 % gegenüber 67 % in asiatischen Ländern), vor allem in Großbritannien (89 %), Irland (87 %) und Italien (85 %). Risikoexperten bleiben bei ihrer stabilen, wenn auch leicht pessimistischen Einschätzung: 84 % sehen ein erhebliches Risiko eines Weltkriegs (ähnlich wie 2022). Gibt es Hoffnung? Trotz existenzieller Ängste vor dem „Verschwinden“ entscheidet sich die Welt weiterhin für Demokratie und Meinungsfreiheit.
Trotz starker innerer Spaltung ist das Bekenntnis zur Demokratie ungebrochen. Fast drei Viertel der Bevölkerung und Risikoexperten bekräftigen, dass die Demokratie aufrechterhalten werden sollte, auch wenn die Entscheidungsfindung zur Zufriedenheit der Mehrheit länger dauert (72 % bzw. 76 %). Insgesamt 28 % glauben, dass eine mächtigere Regierung mit weniger Demokratie für eine effizientere Entscheidungsfindung notwendig ist, auch wenn dies geringere Kompromisse zur Zufriedenheit der Mehrheit bedeutet. Und trotz der Angst vor einer Fragmentierung argumentieren fast sieben von zehn Befragten – sowohl in der Bevölkerung als auch bei Risikoexperten –, dass die uneingeschränkte Meinungsfreiheit gewahrt werden sollte, auch wenn dies zu einer weiten Verbreitung extremer politischer Meinungen führt. Experten und Bevölkerung kritisieren die mangelnde Vorbereitung der Behörden auf künftige Risiken.
Bei der Bewertung der Vorbereitung öffentlicher Behörden auf verschiedene künftige Risiken üben Experten scharfe Kritik, insbesondere im Hinblick auf strategische Risiken: So glauben beispielsweise nur 12 % der Experten, dass öffentliche Behörden auf den Klimawandel (-2 % ab 2024, 9 % in Frankreich) oder geopolitische Instabilität (16 %, -6 %, 22 % in Frankreich) vorbereitet sind. Die breite Öffentlichkeit ist etwas nachsichtiger, aber nur bei drei der 25 getesteten Risiken hält die Mehrheit der Öffentlichkeit die nationalen Behörden für vorbereitet. Eine Minderheit der Befragten sieht die Behörden ausreichend auf den Klimawandel (32 %), soziale Spannungen und Bewegungen (33 %), geopolitische Spannungen (33 %) oder KI-bezogene Risiken (33 %) vorbereitet.
Über die Umfrage
Die Future Risks Survey wurde von Ipsos im Auftrag von AXA mithilfe von Online-Fragebögen mit zwei Gruppen durchgeführt: Experten und der allgemeinen Bevölkerung. Die Umfrage fand vom 14. Mai bis 19. Juni 2025 statt.
Experten: Wir befragten 3.595 Experten in 57 Ländern. 42 % der Befragten waren zwischen 45 und 59 Jahre alt. 55 % waren Männer, 44 % Frauen und 1 % gaben an, sich selbst zu beschreiben. 82 % arbeiteten bei AXA1, hauptsächlich im Risikomanagement. Die übrigen 18 % kamen aus den beruflichen Netzwerken von AXA, hauptsächlich aus dem Finanzdienstleistungssektor.
Allgemeine Bevölkerung: Wir befragten 23.000 Personen ab 18 Jahren in 18 Ländern, repräsentativ für Alter, Geschlecht und Beruf. Davon waren 5.000 Personen in den USA, 2.000 in Deutschland und jeweils 1.000 in Großbritannien, Frankreich, der Schweiz, Italien, Spanien, Belgien, Irland, der Türkei, Mexiko, Brasilien, Marokko, Nigeria, Ägypten, China, Japan und Hongkong. Beim Vergleich der Ergebnisse muss berücksichtigt werden, dass die Länderauswahl im Vergleich zum Vorjahr (Türkei, Ägypten, Irland und Brasilien wurden hinzugefügt, Australien wurde entfernt) unterschiedlich war.

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Der Future Risks Report von AXA stellt neu auftretende Risiken und ihre potenziellen Auswirkungen dar, um gemeinsames Nachdenken anzuregen und zum Handeln für eine sicherere und nachhaltigere Zukunft aufzurufen.
Diese Ausgabe von 2025 beleuchtet eine zunehmend polarisierte Welt und den Rückgang des sozialen und politischen Zusammenhalts, was zu neuen Bedrohungen führt.