Stolz ohne Vorurteil – Ipsos setzt sich sowohl intern als auch extern für Diversität ein

Fachbeitrag von Dr. Markus Eberl in planung&analyse

Dr Markus Eberl, Chief Analytics Officer & Co-Chair im DEI SteerCo von Ipsos in Deutschland
Autor(en)
  • Dr. Markus Eberl Chief Analytics Officer, Ipsos
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Nicht nur zum Pride Month im Juni, sondern auch im Zuge wiederkehrender politischer Diskussionen sehen sich queere Menschen häufig als Gegenstand populistischer Auseinandersetzungen und rückt die LGBTIQ*-Community stark in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Unternehmen, die in den vergangenen Jahren ihre DEI-Programme (Diversity, Equity & Inclusion) ausgebaut haben, geraten unter Rechtfertigungsdruck, obwohl zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass diverse Teams deutlich produktivere und kreativere Lösungen für Probleme finden.

Diesem Druck will sich Ipsos nicht aussetzen, im Gegenteil: Bei uns sind LGBTIQ*-Initiativen integraler Bestandteil einer dreiteiligen ESG-Strategie. Dr. Markus Eberl, Chief Analytics Officer und Co-Chair des DEI Steering Committee bei Ipsos in Deutschland, zeigt in seinem Fachbeitrag bei planung&analyse auf, worauf sie basiert und wie sich Ipsos auch mit Hilfe von eigenen Befragungen dem Thema nähert.

Datenbasierte Informationen erleichtern unternehmerische Haltung. Natürlich kommt uns als Markt- und Sozialforschungsinstitut dabei eine besondere Verantwortung zu.

 Gerade im Hinblick auf die Situation queerer Menschen fehlen abgesehen von einigen wenigen wissenschaftlichen Studien oft erhobene Daten und Erkenntnisse mit größeren Stichproben. Demnach sind soziale und ökologische Aktivitäten, die unter dem Begriff ESG (Environmental, Social, Governance) zusammengefasst werden, für uns als Marktforschende nicht nur als Thema der eigenen Unternehmensführung interessant, sondern auch als Forschungsgegenstand. Ipsos versteht ESG als integralen Bestandteil der Unternehmensstrategie: sowohl für unser Angebot als auch für uns selbst.
 

Die drei Säulen unserer ESG-Strategie sind: 

  1. Was wir für unsere Kunden tun.
  2. Wie wir die Welt um uns herum mit unseren eigenen Studien informieren. 
  3. Wie wir selbst handeln.

In allen drei Dimensionen spielen starke interne Mitarbeitenden-Netzwerke eine entscheidende Rolle.


Säule 1: Wie wir unsere Kunden auf ihrer ESG-Reise unterstützen

Als Markt- und Sozialforschende können wir unseren Kunden helfen, die Bedürfnisse von Minderheiten oder gesellschaftlich marginalisierten Zielgruppen besser zu verstehen, sowohl als eine Zielgruppe als auch intern als Mitarbeitende. So wird ESG nicht nur zur Verpflichtung, sondern auch zur Chance.

Einige Beispiele: Wir beraten große Metropolen bei der Ansprache von queeren Tourist:innen. Wir unterstützen Wasserinfrastrukturprojekte mit Fokus auf Women Empowerment (in Zusammenarbeit mit der Water and Development Alliance) oder wir helfen bei der Evaluation und Optimierung von Projekten mit Fokus auf Inklusion. 

Um derartige Projekte inhaltlich sinnvoll umsetzen zu können, braucht es ein solides inhaltliches Verständnis der Thematik. Interne Mitarbeitenden-Netzwerke sind dabei eine wertvolle Ressource. Das Ipsos Pride Network von LGBTIQ*-Mitarbeitenden und sogenannten Allies (Personen, die sich nicht selbst als queer definieren, aber ihre Solidarität mit den Forderungen der Community ausdrücken) spielt hierbei eine wichtige Rolle. Es schafft nicht nur Sichtbarkeit für die Community im Unternehmen, sondern ist auch ein Asset bei der Beratung unserer Kunden.
 

Säule 2: Was wir der Welt mitteilen

Ipsos nutzt die Expertise und Reichweite, um zum gesellschaftlichen Diskurs über ESG-Themen beizutragen. Wir teilen unsere Erkenntnisse und Daten, um fundierte Entscheidungen zu ermöglichen und Fake News entgegenzuwirken. In diesem Zusammenhang führen wir jährlich eine internationale Studie zur Situation und Wahrnehmung von LGBTIQ* durch, die den Handlungsbedarf aufzeigt: Die Ipsos Global Advisor-Studie LGBT+ Pride (der vollständige Report ist kostenlos abrufbar).
 

Säule 3: Wie wir uns selbst verhalten – Proud to be Ipsos

Natürlich steuern wir auch unsere eigene ESG-Performance umfänglich: Unter anderem durch Policies und Zielsetzungen zur CO2-Reduktion in allen Arbeitsbereichen oder durch Corporate Social Responsibility – Maßnahmen wie die Förderung sozialer Aktivitäten. Ein gutes Beispiel ist unsere jährliche Social September Initiative, bei der Ipsos-Kolleg:innen zusammen viele hundert Tage freiwilliger Arbeit in sozialen Einrichtungen verbringen und dort helfen, wo konkreter Bedarf besteht. Zu unseren ESG-Maßnahmen gehört aber auch die Unterstützung von Christopher Street Days und Queer Pride Veranstaltungen an unseren größten deutschen Standorten München und Hamburg. Eine wichtige Rolle spielen dabei unsere eigenen – neutral durchgeführten und frei zugänglichen – Global Advisor-Studien. Mit ihnen tragen wir aktiv zum gesellschaftlichen Diskurs bei. 

Wichtig ist dabei, dass wir unsere Integrität als neutrales Markt- und Sozialforschungsinstitut niemals in den Kontext populistischer Diskurse oder Aussagen stellen, sondern zu einem sachlichen, datenbasierten Diskurs beitragen.

Dies geschieht z. B. durch forschungsbasierte Beiträge in Magazinen und auf Diskussionsrunden der beiden Prides in München und Hamburg. Eine wichtige Rolle bei der Umsetzung der Aktivitäten spielen – wie bereits erwähnt – unsere starken Mitarbeitenden-Netzwerke. Diese so genannten Employee Ressource Groups werden von Mitarbeitenden getragen, die Teil einer Community sind oder sich als Allies verstehen. Bei Ipsos gibt es gleich mehrere dieser Netzwerke, wie z. B. ein Gender Balance Network (das sich mit geschlechterspezifischen Themen und Female Empowerment beschäftigt), ein Experience Matters Network (von erfahrenen Mitarbeitenden für erfahrene Mitarbeitende), ein engagiertes CSR-Team und eine alle DEI-Themen übergreifende, weltweit bei Ipsos etablierte Initiative namens Belong.

Wir vernetzen die selbstorganisierten Initiativen der Mitarbeitenden direkt mit der Geschäftsführung im Rahmen eines so genannten Steering Committee – ein mit Entscheidungsmacht und Repräsentanz der Geschäftsführung ausgestattetes Gremium. Hier treffen sich sämtliche Akteure aus allen ESG-Bereichen. Im SteerCo werden die Vorschläge der Initiativen diskutiert und bei Bedarf mit Budget ausgestattet. Dies ermöglicht eine schnelle Entscheidungsfindung im Unternehmen.

Unsere Netzwerke wirken in erster Linie nach innen, um Entwicklungsprozesse und Chancengleichheit zu verbessern. Sie wirken aber auch nach außen – wie im Falle unserer Partnerschaft mit den CSDs München und Hamburg – um Sichtbarkeit zu schaffen und die Öffentlichkeit für bestimmte Themen zu sensibilisieren. Für die Mitarbeitenden von Ipsos wird damit auch nach außen sichtbar untermauert, dass wir uns für Werte wie Toleranz und Gleichberechtigung einsetzen. 

Marken wie Ipsos machen sich durch soziales Engagement durchaus angreifbar, nicht zuletzt in sozialen Medien. Initiativen wie diesen geht also eine bewusste unternehmerische Entscheidung voraus. Sie drückt gegenüber den Mitarbeitenden aus, dass das es dem Unternehmen mit seinen Werten ernst ist.



Dieser Fachbeitrag wurde in planung&analyse, Ausgabe 1/2025 vom 17. März 2025 zum Thema "Nachhaltigkeit – ein Thema für die Forschung, aber auch für Unternehmen" veröffentlicht. Der vollständige Artikel kann unten als PDF heruntergeladen werden.

Autor(en)
  • Dr. Markus Eberl Chief Analytics Officer, Ipsos

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