Kanzlerfrage: Söder und Pistorius vor Merz und Scholz
Kanzlerfrage: Söder und Pistorius vor Merz und Scholz

Kanzlerfrage: Söder und Pistorius führen vor Merz und Scholz

Im nächsten Jahr steht die Bundestagswahl an. Laut einer aktuellen Ipsos-Umfrage sind der bayrische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) derzeit die beiden favorisierten Kandidaten für das Kanzleramt. Im Vergleich dazu erhalten Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) und der amtierende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) deutlich weniger Unterstützung. Nur 7 Prozent der befragten Deutschen halten Scholz für den am besten geeigneten Kandidaten.

Ipsos befragte 1.000 Wahlberechtigte, um aus einer Liste potenzieller Kanzlerkandidatinnen und -kandidaten die ihrer Meinung nach am besten geeignete Person für das Amt auszuwählen. Neben Scholz, Pistorius, Merz und Söder standen den Befragten auch Vizekanzler Robert Habeck (Grüne), Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), Finanzminister Christian Lindner (FDP), AfD-Bundessprecherin Alice Weidel sowie BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht zur Auswahl.

Spitzenreiter Söder – Scholz abgeschlagen

CSU-Chef Markus Söder vereint mit 14 Prozent den höchsten Anteil an Stimmen auf sich. SPD-Minister Boris Pistorius folgt mit 12 Prozent knapp dahinter auf dem zweiten Platz und liegt deutlich vor seinem Parteikollegen und Amtsinhaber Olaf Scholz, der nur 7 Prozent erreicht. Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz überzeugt mit 8 Prozent deutlich weniger Menschen als sein potenzieller Kontrahent Markus Söder von der bayrischen Schwesterpartei.

Grünen-Duell: Habeck vor Baerbock – Lindner Schlusslicht

Wirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen schneidet in der Umfrage besser ab als seine Parteikollegin Annalena Baerbock, die wenige Tage nach der Erhebung eine erneute Kanzlerkandidatur ausgeschlossen hat. Habeck wird von 6 Prozent der Befragten als der am besten geeignete Kandidat angesehen, während Baerbock nur 4 Prozent der Stimmen erhält. Noch weniger Unterstützung findet FDP-Chef Christian Lindner, der lediglich von 3 Prozent der Befragten als Wunschkandidat genannt wird. Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel wird von 8 Prozent der Deutschen als geeignetste Kanzlerkandidatin betrachtet. Sahra Wagenknecht vom BSW halten 7 Prozent für die beste Kandidatin.
 

Grafik: Ipsos Kanzlerfrage, Juli 2024


Großer Anteil sieht keinen Spitzenpolitiker als geeignet an

Etwa ein Drittel der Befragten legt sich auf keinen der neun abgefragten Politikerinnen und Politiker fest. Dabei gibt ein Fünftel (21 %) an, keine der genannten Personen für das Kanzleramt geeignet zu halten. Jede:r zehnte Befragte (10 %) kann oder möchte keine Antwort auf die Frage geben.

Kanzlerqualitäten: Deutsche legen Wert auf Ehrlichkeit

Auf die Frage, welche Qualitäten ein Bundeskanzler oder eine Bundeskanzlerin auf jeden Fall mitbringen sollte, nennen die Befragten am häufigsten „Ehrlichkeit“, „Durchsetzungsvermögen“ und „Volksnähe“. Auch „Führungsstärke“ und „Kompetenz“ zählen zu den wichtigen Attributen, die ein zukünftiger Kanzler oder eine zukünftige Kanzlerin aufweisen sollte.
 

Methode

Quotierte Online-Befragung von 1.000 Wahlberechtigten zwischen 18 und 75 Jahren in Deutschland repräsentativ gewichtet nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region und Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl. Die Befragung wurde vom 05. bis 07. Juli 2024 durchgeführt.

Related news

  • Meinungen europäischer Neurolog:innen zur Alzheimer-Krankheit | Ipsos
    Healthcare Umfrage

    Meinungen europäischer Neurolog:innen zur Alzheimer-Krankheit

    Europäische Neurologen sind sich einig: Um die Diagnose und Behandlung der Alzheimer-Krankheit voranzutreiben, muss die Früherkennung beschleunigt und die Primärversorgung gestärkt werden.
  • Debatte um Sozialstaatsreform: Knappe Mehrheit der Deutschen erwartet keine Einigung | Ipsos
    Sozialleistungen Nachrichten

    Debatte um Sozialstaatsreform: Knappe Mehrheit der Deutschen erwartet keine Einigung

    Nach den Debatten der Koalitionspartner über die Notwendigkeit und Ausgestaltung von Sozialstaatsreformen haben sich Union und SPD darauf geeinigt, gemeinsam Eckpunkte für Reformen zu erarbeiten. Dennoch rechnet eine Mehrheit von 53 Prozent der Deutschen nicht damit, dass die Regierungsparteien in den nächsten Monaten eine einvernehmliche Lösung finden werden. Das geht aus einer aktuellen Ipsos-Umfrage hervor. Lediglich 27 Prozent halten eine Einigung der schwarz-roten Koalition für wahrscheinlich.
  • Große Unzufriedenheit mit Bildungssystem in Deutschland, Rufe nach Social-Media-Verbot für Kinder werden lauter | Ipsos
    Bildung Nachrichten

    Große Unzufriedenheit mit Bildungssystem in Deutschland, Rufe nach Social-Media-Verbot für Kinder werden lauter

    Nur jeder fünfte Deutsche (21 %) bewertet das Bildungssystem in Deutschland als gut – mehr als doppelt so viele Menschen sind gegenteiliger Ansicht (45 %). Als größte Herausforderungen werden ein veralteter Lehrplan (36 %), überfüllte Klassenzimmer (31 %), eine unzureichende Lehrerausbildung (30 %) und der ungleiche Zugang zu Bildung (24 %) angesehen. Dies sind Ergebnisse aus dem aktuellen Ipsos Education Monitor 2025, der in 30 Ländern weltweit die Einstellungen der Menschen zu Themen wie der mentalen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen oder dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Social Media in Schulen untersucht.