Scholz und Regierung verlieren weiter an Zustimmung, Pistorius mit Abstand beliebtester Minister

Hamburg, 18. Juli 2023 – Bundeskanzler Olaf Scholz verliert auch im Juli weiter an Zustimmung. Nur noch 13 Prozent der Deutschen geben an, sehr zufrieden mit der Arbeit des Regierungschefs zu sein. Fast die Hälfte der Bevölkerung (49%) ist sehr unzufrieden mit Scholz, wie eine aktuelle Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos zeigt. Seine Netto-Zufriedenheit, also die Differenz zwischen denjenigen Bürgern, die sehr zufrieden und sehr unzufrieden sind, liegt damit nur noch bei -36. Im Vergleich zur letzten Ipsos-Erhebung im Mai verliert der Kanzler somit 7 Prozentpunkte auf der Zufriedenheitsskala.

Regenwolke über dem Brandenburger Tor

Die Bundesregierung als Ganzes wird mittlerweile nur noch von 9 Prozent sehr positiv bewertet. Mehr als die Hälfte der Befragten (55%) gibt an, momentan sehr unzufrieden mit der Arbeit der Ampel-Koalition zu sein. In den letzten beiden Monaten verliert sie mit 11 Prozentpunkten noch stärker als Scholz und liegt nun bei einer Netto-Zufriedenheit von -46. Seit dem Amtsantritt beträgt das Minus auf der Beliebtheitsskala sogar 43 Prozentpunkte – sowohl beim Kanzler als auch bei der Regierung als Ganzes. 
 

Pistorius als einziger nicht im Minus, Habeck immer unbeliebter

Neben Bundeskanzler Scholz verlieren auch alle anderen Kabinettsmitglieder weiter an Zuspruch in der Bevölkerung. Einzig der Verteidigungsminister sticht positiv hervor: Immerhin drei von zehn Bundesbürger:innen (29%) geben an, sehr zufrieden mit der Arbeit von Boris Pistorius zu sein, ebenso viele Befragte (29%) kann er nicht überzeugen. Zwar verliert auch Pistorius seit Mai 8 Punkte, jedoch verzeichnet er als einziger Ressortchef keine negative Netto-Zufriedenheit. Auf Platz zwei im Beliebtheits-Ranking folgt Außenministerin Annalena Baerbock, die allerdings nur noch 18 Prozent von sich überzeugen kann. Im Mai war noch jede:r Fünfte (20%) sehr zufrieden mit der Arbeit der Grünen-Politikerin. 

Deutlich schlechter sieht es derzeit für Wirtschaftsminister Robert Habeck aus. Während nur noch 11 Prozent der Befragten angeben, sehr zufrieden zu sein, sind 59 Prozent sehr unzufrieden mit der Arbeit des grünen Vize-Kanzlers. Nachdem er im Mai bereits 11 Prozentpunkte auf der Zufriedenheitsskala verloren hatte, büßt Habeck im Juli noch einmal weitere 10 Punkte ein. Mit einer Netto-Zufriedenheit von -48 verzeichnet er damit erstmals den schlechtesten Wert unter allen Minister:innen. Diese Werte stehen im starken Kontrast zur Stimmungslage von vor einem Jahr. Im Juli 2022 lag seine Netto-Zufriedenheit noch bei +6, damals der höchste Wert unter allen Kabinettsmitgliedern. 
 

Lauterbach größter Verlierer seit Amtsantritt

Noch größere Verluste als Habeck muss Gesundheitsminister Karl Lauterbach hinnehmen. Lediglich 13 Prozent der Deutschen zeigen sich noch sehr zufrieden mit Lauterbach, jede:r Zweite (50%) bewertet seine Arbeit sehr negativ. Mit einem Verlust von 13 Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Ipsos-Erhebung sinkt seine Netto-Zufriedenheit auf einen Wert von -37. Mit Einbußen von 46 Punkten seit dem Beginn der Legislaturperiode ist Gesundheitsminister Lauterbach der mit Abstand größte Verlierer im Bundeskabinett. 
 

Grafik: Minister-Ranking Juli 2023


Methode

Quotierte Online-Befragung von 1.000 Wahlberechtigten zwischen 18 und 75 Jahren in Deutschland, repräsentativ gewichtet nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region und Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl. Die Befragung wurde zwischen dem 07. und 09. Juli 2023 durchgeführt.

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