ESG ohne Grenzen: Der kulturelle Kontext
Um wirklich zu verstehen, wie sich die Gesellschaft in Bezug auf ESG entwickelt, müssen wir in die Tiefe gehen. Ein oberflächliches Verständnis des Themas kann nicht ausreichen. Denn schließlich geht es um die dringlichsten Herausforderungen, vor denen unsere Welt heute steht. Erschwerend kommt hinzu, dass viele ESG-Themen miteinander verknüpft sind, sodass es schwierig ist, sie isoliert zu betrachten. Wie in dem Oscar-prämierte Film kann es sich anfühlen, als wäre „Everything Everywhere All at Once.“
Es ist keine leichte Aufgabe, Programme, Dienstleistungen, Richtlinien und Strategien zu entwickeln, die ihren Zweck erfüllen und einer Organisation, Behörde oder Regierung dabei helfen, langfristig nachhaltiger zu wirtschaften. Jedes Land hat seine eigenen Besonderheiten, die in der Geschichte, dem Kontext, der Sprache und der Kultur begründet sind. Nur weil ein Ansatz an einem Ort funktioniert, heißt das nicht, dass er auch anderswo erfolgreich sein wird.
Jedes Land hat seine eigenen Besonderheiten, die in der Geschichte, dem Kontext, der Sprache und der Kultur begründet sind. Nur weil ein Ansatz an einem Ort funktioniert, heißt das nicht, dass er auch anderswo erfolgreich sein wird
Dies haben wir zum Anlass für diesen Bericht genommen. Unser Ziel war es einen Blick darauf zu werfen, was ESG für Menschen auf der ganzen Welt in ihrem täglichen Lebens bedeutet. Unsere Erkundung führt uns durch ihre (oft konkurrierenden) Prioritäten. Wir befassen uns mit der Sprache, die Menschen verwenden, und mit der Frage, wie sie sich auf das übergeordnete Thema beziehen. Wir untersuchen ihre Erwartungen an Unternehmen und Institutionen. Und auch, wie Einzelpersonen inspiriert und ermutigt werden können, positive Maßnahmen zu ergreifen. Und wir stellen die Frage, wie wir besser verstehen, kommunizieren und innovativ sein können.
"Everything Everywhere All at Once" - alles überall auf einmal. ESG ist ein überwältigendes Thema voller Nuancen und unterschiedlicher Meinungen, mit hohen Erwartungen von BürgerInnen auf der ganzen Welt und vielen Möglichkeiten, es richtig (und falsch) zu machen. Das Ergreifen von ESG-Initiativen wird zunehmend zu einer Notwendigkeit – und das beginnt damit, dass man sich einen fundierten Überblick über die Denkweise der Gesellschaft verschafft.
Wir hoffen, dass dieses Paper Ideen, Informationen und Inspiration liefert, die Ihnen bei der Weiterentwicklung Ihres Denkens helfen. Beim Lesen werden Sie feststellen, dass wir Einzelheiten zu den Ressourcen und Referenzen angegeben haben, die wir bei der Zusammenstellung dieses Berichts als nützlich erachtet haben. Sagen Sie uns, was Sie denken und wohin wir als nächstes gehen sollen. Wir freuen uns darauf, Sie auf Ihrer Reise zu begleiten.

Key Learnings
Vokabeln sind wichtig
In der Weltöffentlichkeit wird der Begriff „Nachhaltigkeit“ viel stärker mit Umweltthemen assoziiert als mit sozialen oder Governance-Themen und hat in verschiedenen Ländern unterschiedliche spezifische Konnotationen. Organisationen und Regierungsstellen müssen klar definieren, was sie in ihrer ESG-Kommunikation meinen.
Die Menschen erwarten von Regierungen eine Vorreiterrolle bei der Verringerung von Ungleichheit
Welche Gruppen der Gesellschaft am stärksten ungleich oder unfair behandelt werden, ist von Land zu Land sehr unterschiedlich. Doch in allen untersuchten Ländern herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass die Regierungen in erster Linie für die Verringerung der Ungleichheit verantwortlich sind.
Der Kampf gegen den Klimawandel wird als gemeinsame Aktion gesehen
Weltweit besteht die Überzeugung, dass alle Länder zusammenarbeiten müssen, um den Klimawandel vollständig zu bekämpfen. Einige Länder haben jedoch das Gefühl, dass ihnen zu große Opfer abverlangt werden.
Kultur ist der Schlüssel
Drei kulturelle Dimensionen prägen die Einstellungen, Wahrnehmungen und Verhaltensweisen der Menschen gegenüber ESG-Themen. Erstens, ob die Beziehung ihrer Kultur zur Natur eher von Eroberung oder von Koexistenz geprägt ist. Zweitens, ihre Vorstellung davon, wer am besten aufgestellt ist, um Wirkung zu erzielen und einen Unterschied zu machen. Und drittens, ob ihre Priorität auf dem Nutzen für die Welt als Ganzes oder auf dem Nutzen für ihr persönliches Leben und das Leben der Menschen in ihrer Umgebung liegt.
Inhaltsverzeichnis
- ESG ohne Grenzen: der kulturelle Kontext
- „Nachhaltigkeit“: Alles auf einem Nenner?
- Das Gleichheitskaleidoskop
- Das Meinungsklima zum Klimawandel
- Anwendung der "cultural transferability analysis" auf ESG
- ESG ohne Grenzen: Vereinigte Staaten von Amerika
- ESG ohne Grenzen: Indien
- ESG ohne Grenzen: Brasilien
- ESG ohne Grenzen: Südafrika
- ESG ohne Grenzen: China
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