Seniorenbegriff positiv besetzt

Hamburg, 31. Juli 2017. Seniorenreisen, Seniorenheim, Seniorenhandy. Bereits in den 70er Jahren begann man den eher negativ besetzten Begriff der „Alten“ durch die ursprünglich in anderem Zusammenhang gebrauchte Bezeichnung „Senioren“ zu ersetzen. Mit Erfolg. Heute ist der Begriff in Deutschland überwiegend positiv besetzt. Fast jeder zweite Deutsche (44%) nennt den Begriff Senior eine „charmante Bezeichnung für alte Menschen“. Ebenso viele setzen „Senior“ mit Erfahrung gleich. Vor allem die Senioren selbst (21% der 55-70-Jährigen) hören lieber „Senior“ als das im Marketing gebräuchliche „Best Ager“. Das ergab eine repräsentative Onlineumfrage von Ipsos Observer.

Verhalten zählt mehr als Alter für die Seniorendefinition

Vier von zehn Deutschen (40%) finden, dass es mehr vom Verhalten als vom Alter abhängt, ob jemand ein „Senior“ ist oder nicht, mehr als jeder zweite (53%) Senior (55-70 Jahre) teilt diese Einstellung.

Ebenso steht für die älteren Befragten der Begriff Senior viel deutlicher für Erfahrung (51%) als für die 16-24-Jährigen (39%).  In der Altersgruppe der 16-24-jährigen ist hingegen der Anteil derjenigen, die mit dem Begriff „Senior“ äußere Erscheinungsmerkmale wie Falten und graue Haare verbinden, deutlich größer (25%) als bei den Älteren (16%). Wohlstand verbinden am ehesten jüngere Menschen (10%) mit Senioren, bei den 55-70-jährigen sind es nur drei Prozent.

Die Altersgrenze für Senioren liegt bei 62,5 Jahren

Im Durchschnitt wird die Altersgrenze für den Senior und die Seniorin bei 62,5 Jahren gesehen. Das am häufigsten genannte Alter ist 60 Jahre. Etwa ein Drittel sieht die Altersgrenze bei genau 60 Jahren (34%) und etwa ein weiteres Drittel (31%) bei 65 Jahren. Männer sehen die Altersgrenze häufiger bei 60 Jahren (37%) als Frauen (31%), die häufiger 65 Jahre nennen (34%). Mit steigendem Alter steigt auch die Altersgrenze für Senioren an: Für die 16-24-jährigen liegt sie durchschnittlich bei 61,1 Jahren, bei den 65-70-jährigen hingegen bei 65,4 Jahren.

Senior steht für Erfahrung und alte Menschen

Steckbrief:

Repräsentative Online-Befragung unter 1000 deutschsprachigen Personen im Alter von 16 bis 70 Jahren im i:omnibus von Ipsos Observer.

Feldzeit: 14. bis 18. Juli 2017.

Fragen: (1) Ab welchem Alter ist man Ihrer Meinung nach ein Senior bzw. eine Seniorin? Auch wenn Sie den Begriff vielleicht nicht mögen sollten oder es für Sie nicht nur vom Alter abhängt, ob man Senior ist oder nicht: Versuchen Sie einfach einmal das Alter anzugeben, ab dem man zu den Senioren gehört. (2) Was bedeutet für Sie persönlich der Begriff „Senior“?

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