Nachhaltigkeit im Vertrieb
Seit etwa zwei Jahren ist auf Kundenseite ein zunehmendes Interesse am Thema Nachhaltigkeit spürbar.
Das Marktforschungsinstitut Ipsos hat in dieser Zeit eine Reihe tiefgehender qualitativer Studien zu diesem Thema für mehrere renommierte Unternehmen und Institutionen aus der deutschen Finanzbranche durchgeführt. Fragestellungen rankten sich dabei nicht nur um die Wahrnehmung von nachhaltigen Produktkonzepten oder den Einfluss von Nachhaltigkeit bei der Auswahl einer Finanzdienstleistung, sondern vor allem um die Bedeutung des Begriffs an sich. Sowohl in ethnographischen Einzelinterviews als auch in Gruppendiskussionen kamen dabei teilweise erstaunliche Ergebnisse zustande. Die Beschäftigung mit den Bedeutungen des gerne im Marketing verwendeten Ausdrucks Nachhaltigkeit gleicht einem Spaziergang durch ein Labyrinth aus unterschiedlichen Begrifflichkeiten. Dabei bleibt das Marketing oftmals nur am Eingang des Irrgartens stehen und begnügt sich mit der Betrachtung des allzu Offensichtlichen – dem grünen Anstrich des Begriffs. Zweifelsohne stammt die Nachhaltigkeit einerseits aus der Lehre sich selbst stabilisierender Ökosysteme und andererseits natürlich aus der Wirtschaftspolitik, die den sorgsamen Umgang mit den naturgegebenen Ressourcen zum Wohle nachfolgender Generationen anmahnt. Es geht also um Eingriffe des Menschen ins Ökosystem, die bestimmten Regeln unterworfen werden müssen, um die langfristige Überlebensfähigkeit eines Systems nicht zu gefährden. Die natürliche Umwelt gilt hierbei vor allem seit der Gründung der Grünen Partei als Inbegriff für ein besonders gefährdetes System.