Nationaler Wohlstandsindex
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Nationaler Wohlstandsindex 2024: Zukunftsängste und finanzielle Sorgen drücken Wohlstandsempfinden zum Jahresende

Nur 27 Prozent der Deutschen geben im letzten Quartal dieses Jahres an, wenig oder keine finanziellen Sorgen zu haben. Lediglich 29 Prozent glauben, für die eigene Zukunft finanziell vorsorgen zu können. Und nur 28 Prozent der Befragten haben derzeit das Gefühl, sich materielle Wünsche erfüllen zu können.

Diese Ergebnisse stammen aus dem Nationalen Wohlstands-Index (NAWI.D), mit dem Ipsos seit 2012 kontinuierlich das Wohlstandsempfinden der Deutschen misst. Dazu werden in Deutschland lebende Menschen zu ihrem ökonomischen, individuellen, gesellschaftlichen und ökologisch-nachhaltigen Wohlergehen befragt.
 

Wohlstandsempfinden sinkt, große Mehrheit hat Zukunftsängste

In der zweiten Jahreshälfte 2024 sinkt der Wohlstands-Index auf unter 38 Punkte, ein rückläufiger Trend im Vergleich zum Vorjahr. Im Bereich des ökonomischen Wohlergehens ist die Diskrepanz zwischen dem geäußerten Wunsch nach einem bestimmten Wohlstandsniveau und der tatsächlichen Wahrnehmung der eigenen Lebenssituation besonders auffällig.

Ein leichter Anstieg ist bei den Zukunftsängsten zu verzeichnen: Im zweiten Halbjahr 2024 geben nur noch 27 Prozent der Befragten an, keine Zukunftsängste zu haben. Die Multikrise aus Kriegen, Inflation, Klimawandel und Pandemien macht sich hier bemerkbar.
 

Mehrheit erkennt Bedeutung eines umweltbewussten Lebens, aber nur jeder Dritte lebt danach

Der NAWI.D zeigt einen leicht rückläufigen Trend bei der Bedeutung von Umwelt- und Klimaschutz für das Wohlstandsempfinden: 62 Prozent (gegenüber 65 Prozent im Vorjahr) halten ein umweltbewusstes Leben für ein relevantes Wohlstandskriterium. Allerdings gibt nur etwa ein Drittel der Befragten an, ein solches Leben zu führen. Der Aussage „Ich möchte in einer Welt leben, die gut mit der Natur umgeht“ stimmen sogar nur 20 Prozent der Deutschen zu.

Dieses Bild spiegelt sich auch in den Einschätzungen der Befragten zur Dringlichkeit politischen Handlungsbedarfs wider. Zwar gehört die Umwelt- und Klimaschutzpolitik noch knapp zu den drei Politikfeldern, in denen die Deutschen den größten Handlungsbedarf sehen, doch ist dieser Wert seit 2023 um 4 Prozentpunkte gesunken.
 

Methode

Über bevölkerungsrepräsentative Vorbefragungen wurde eine Batterie von 32 Aussagen entwickelt, die das Thema Wohlstand aus Sicht der erwachsenen Wohnbevölkerung in Deutschland umfassend abdeckt. Diese 32 Aussagen wurden in einer wiederum bevölkerungsrepräsentativen Umfrage Bundesbürgern ab 14 Jahren vorgelegt. Die Einstufung seitens der Befragten erfolgte anhand einer 10er-Skala, die von 1 = „trifft für mich überhaupt nicht zu“ bis 10 = „trifft auf mich voll und ganz zu“ reicht.

Sofern nicht anders aufgeführt, wird im Text auf die so genannten Top 3-Werte bzw. deren Komplementärgröße zurückgriffen. Der Top 3-Wert zu einer Aussage enthält somit die Skalenwerte 8, 9 und 10. Dann wird die Aussage für den Befragten als ausreichend erfüllt angesehen. Bei den Werten 1-7 wird sie als nicht ausreichend erfüllt angesehen.

Bei der Berechnung des NAWI.D wird für jede Aussage die gemessene Wohlfahrtswirklichkeit mit ihrer jeweiligen Bedeutung ins Verhältnis gesetzt, d.h. gewichtet. Was also aus Sicht der Befragten stärker mit Wohlstand in Verbindung gebracht wird, fließt auch mit einem höheren Gewicht in die Berechnung der Wohlstandswirklichkeit ein. Daraus wird für jede Wohlstandsdimension als auch für den Wohlstand insgesamt der NAWI.D berechnet.

Für die Befragungen im zweiten Halbjahr 2023 bzw. 2024 wurden jeweils 2.000 in Deutschland lebende Personen im Alter zwischen 14 und 74 Jahren online befragt.
 

Feldzeit

2024: 26. September bis 7. Oktober  
2023: 13. September bis  12. Oktober

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