

Ein Leben ohne Auto? Für viele Deutsche keine Alternative
Der Umwelt zuliebe ein E-Auto – und das könnte aus China kommen
In Deutschland stimmt rund die Hälfte der Autobesitzer (46 %) der These zu, dass viele Konsumenten in den nächsten fünf Jahren auf E-Autos umsteigen werden. In China (85 %) und den USA (61 %) ist diese Ansicht deutlich weiter verbreitet.
Als Gründe für den Wechsel zu einem rein batteriebetriebenen E-Auto werden in Deutschland am häufigsten die geringere Umweltverschmutzung (35 %) und die Möglichkeit, zu Hause zu laden (34 %), genannt. Auch die Nutzung erneuerbarer Energien und die Reduzierung des eigenen CO₂-Fußabdrucks zählen zu den verbreiteten Gründen (jeweils 30 %). Ebenso häufig wird der im Vergleich zu Benzin geringere Preis für Strom (30 %) angeführt. Die meistgenannten Gründe, warum beim nächsten Kauf kein reines E-Auto in Betracht gezogen wird, sind dagegen Reichweite (47 %), Ladezeit (40 %) und mangelnde Infrastruktur (38 %).
Dass das nächste eigene E-Auto aus China kommt, wird zwar durchaus in Erwägung gezogen, jedoch bisher nur von einer Minderheit. Besonders häufig genannte Argumente für ein chinesisches Modell sind ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis (52 %), eine hohe Batterieleistung (44 %) sowie ein gutes Fahrverhalten und niedrigere Preise durch günstigere Produktionskosten (jeweils 40 %).
Skepsis gegenüber chinesischen Modellen – auch eine Frage der Infrastruktur
Was aus Sicht deutscher Fahrer gegen das E-Auto aus China spricht, ist unter anderem die Infrastruktur. Zu den meistgenannten Vorbehalten zählen die Verfügbarkeit von Händlern und Services (30 %), der Datenschutz (26 %), durch Zölle bedingte hohe Preise sowie ein ungewisser Wiederverkaufswert (jeweils 23 %).
Hinzu kommt, dass chinesische Automarken kaum bekannt sind – viele deutsche Autobesitzer haben noch nie von diesen Marken gehört . Zu den bekannteren zählen MG, BYD und Polestar. In Erwägung gezogen werden am ehesten BYD und Polestar, wobei BYD vor allem durch die Kombination aus gutem Preis-Leistungs-Verhältnis (73 % Zustimmung) und wegbereitender Technologie (64 % Zustimmung) punkten kann.
Würde eine der jungen chinesischen E-Marken allerdings in der Region oder in Deutschland hergestellt werden, wären 63 Prozent der deutschen Autobesitzer eher geneigt, diese Marke beim nächsten Kauf zu berücksichtigen.
Neuwagen sind in, Kleinwagen out – das prägt den Autokauf in Deutschland
Drei Viertel der deutschen Befragten mit Kaufabsichten bevorzugen das eigene Auto (77 %) gegenüber dem Leasingwagen (23 %). In beiden Fällen wird bei der geplanten Anschaffung ein Neuwagen bevorzugt (73 %), lediglich 6 Prozent setzen explizit auf einen Gebrauchtwagen.
Auch wenn Hersteller mit auffälligen Lackierungen locken, mögen es die Deutschen eher klassisch: An erster Stelle der beliebtesten Autofarben steht Schwarz (23 %), gefolgt von Blau (15 %), Weiß (10 %), Silber und Rot (je 9 %) sowie Grau (8 %).
An einem kleinen Auto ist nur jeder zehnte Befragte interessiert (9 %), während SUVs (26 %) und Limousinen (22 %) am begehrtesten sind. Dabei bleiben mehr als drei Viertel der deutschen Autobesitzer (77 %) beim Neukauf bzw. Leasing ihrer bisherigen Marke treu. Gekauft wird bevorzugt beim Händler mit persönlicher Betreuung (72 %), nur 10 Prozent tätigen ihren Kauf komplett online.
Der klassische Benziner oder Diesel bleibt als künftiger Neuwagen beliebt: 60 Prozent können sich beim nächsten Fahrzeugkauf oder -leasing ein Modell mit Benzin- oder Dieselmotor vorstellen. Die Zustimmung zu einem reinen E-Auto (38 %), einem klassischen Hybridwagen (39 %) oder einem Plug-in Hybrid (35 %) ist deutlich niedriger.
Komfort wichtiger als Umweltschutz – zumindest in Deutschland
Eine knappe Mehrheit der deutschen Autobesitzer (52 %) stimmt der Aussage zu, dass ein Tempolimit von 130 die Natur schützen kann. Nur 28 Prozent der Befragten sind anderer Meinung. Gleichzeitig ist die Ansicht weit verbreitet, dass der Klimawandel eine ernsthafte Bedrohung darstellt (69 %).
Wenn es jedoch darum geht, mehr für umweltfreundlichere Produkte zu bezahlen, sinkt die Zustimmung auf 48 Prozent. Zum Vergleich: In den USA nehmen 58 Prozent der Autobesitzer höhere Preise in Kauf, in China sind es sogar 81 Prozent. Für umweltfreundliche Produkte auf Komfort zu verzichten, ist lediglich für 37 Prozent der Deutschen eine Option. In den USA wäre etwa die Hälfte (49 %) dazu bereit, in China sogar drei Viertel der Befragten (73 %).
Zölle auf Autoimporte: Sorgen in den USA und Deutschland, Gelassenheit in China
Engpässe bei der Verfügbarkeit von Neuwagen und Preissteigerungen durch globale Herausforderungen bei Handel und Lieferketten – bei beiden Themen zeigen sich chinesische Autobesitzer recht gelassen. Im Reich der Mitte machen sich nur 7 Prozent der Autofahrer Sorgen über Zölle, in Deutschland sind es bereits 18 Prozent und in den USA sogar 43 Prozent. Zwei Drittel der Deutschen (66 %) und US-Amerikaner (65 %) meinen, im letzten Jahr einen Preisanstieg für Autos wahrgenommen zu haben. In China sagen dies nur 10 Prozent. Für das Jahr 2026 erwarten in den USA und Deutschland ebenfalls etwa zwei von drei Autobesitzern einen weiteren Anstieg, in China tun dies nur 12 Prozent der Befragten.
