What Worries the World September 2024: Die Sorgen der Österreicher:Innen

Sorge über Einwanderung steigt weiter an, die Kriminalität und Gesundheitswesen rücken als Sorgenthema nach oben. Inflation nicht mehr unter den Top 3 Sorgen der Bevölkerung.

Autor (en)
  • Alexander Zeh Country Manager, Ipsos Österreich
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Wien, 24. September 2024 – Die Einwanderung, steigende Kriminalitätsraten und das Gesundheitswesen bereiten den Österreicher:innen laut der aktuellen Ipsos „What Worries the World“ Umfrage die größten Sorgen. Die repräsentative Erhebung, die im September 2024 durchgeführt wurde, zeigt, dass die Einwanderung mit 43% zum ersten Mal in der Erhebungsgeschichte das drängendste Thema für die österreichische Bevölkerung ist. Dicht gefolgt von der Angst vor Kriminalität und Gewalt (34%) sowie der Besorgnis über das Gesundheitswesen (32%).

Im Rahmen von „What Worries the World“ befragt Ipsos regelmäßig einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung in Österreich und 29 weiteren Ländern zu den drei drängendsten Sorgen, mit denen man sich aktuell im eigenen Land konfrontiert sieht. Studienautor Alexander Zeh: „Die Umfrage vom September 2024 zeigt, dass Einwanderung (43%), Kriminalität und Gewalt (34%) sowie Gesundheitswesen (32%) die größten Sorgen der Österreicher:innen sind.“ Die anhaltende Einwanderung und die subjektiv wahrgenommene steigende Kriminalität prägen die Stimmung in Österreich. Neben den Top 3 Sorgen beschäftigen die Österreicher:innen auch die Angst vor Inflation (26%), Klimawandel (20%), Armut und sozialer Ungleichheit (20%). Die Sorge vor der hohen Inflation war bei der letzten Erhebung im Frühjahr und auch im Jahr 2023 die Top Sorge. Diese scheint sich nun aufgrund sinkender Inflationsraten zu relativieren. 

Kriminalität und Einwanderung – Wachsende Besorgnis in der Bevölkerung


Die Angst vor Kriminalität und Gewalt ist im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen und liegt nun mit 34% auf Platz zwei der größten Sorgen der Österreicher:innen.  Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der Angst vor Gewaltkriminalität, die von vielen Befragten als unmittelbare Bedrohung im Alltag wahrgenommen wird, vor allem die Wiener Bevölkerung sorgt sich hier signifikant höher als der Rest von Österreich (45%). Auch die Einwanderung wird von 43% der Österreicher:innen zunehmend als Problemfeld wahrgenommen. Die anhaltende Zuwanderung und die damit verbundenen Herausforderungen für die Gesellschaft und den Sozialstaat führen zu Verunsicherung und Ängsten in der Bevölkerung. Besonders ausgeprägt sind die Sorgen im Zusammenhang mit der Einwanderung unter Männern (50%) und unter den Niederösterreicher:innen (57%).

Weitere drängende Themen: Gesundheitswesen, Klimawandel und soziale Ungleichheit


Neben den Top Sorgen im Zusammenhang mit Einwanderung und Kriminalität zeigt die „What Worries the World“ Erhebung, dass die Angst vor Verschlechterungen im Gesundheitswesen (32%, somit 7 Prozentpunkte höher als im Frühjahr), der Inflation (26%, somit 10 Prozentpunkte niedriger als bei der letzten Erhebung) und dem Klimawandel (20%) die Österreicher:innen stark beschäftigen. Die Angst vor Armut und sozialer Ungleichheit (20%) ist nach wie vor präsent und wird durch die steigenden Lebenshaltungskosten und die – wenn auch geringere – Inflation weiter verstärkt. Die Besorgnis über das Gesundheitswesen ist im Vergleich zur letzten Erhebung um 6 Prozentpunkte gestiegen und zählt mittlerweile zu den Top 3 Sorgen, vor allem unter den älteren Menschen im Land. Lange Wartezeiten auf Arzttermine und die Sorge vor einer Überlastung des Gesundheitssystems sind Themen, die viele Menschen bewegen. Der Klimawandel bleibt ein wichtiges Thema für die Österreicher:innen. Die jüngsten Extremwetterereignisse und die zunehmende Dringlichkeit des Klimaschutzes rücken das Thema eventuell stärker in den Fokus der Öffentlichkeit.

Auch wenn „nur“ unter den Top 8 Sorgen, hat auch die Angst vor Terrorismus stark seit dem Frühjahr zugenommen. Aktuell sind es 15% der öst. Bevölkerung, die sich vor Terrorismus sorgen.

 

Unterschiedliche Sorgen in den Bevölkerungsgruppen


Die „What Worries the World“ Umfrage zeigt, dass sich die Sorgen der Österreicher:innen je nach Alter, Geschlecht, Bildung und Bundesland unterscheiden. So machen sich beispielsweise 31% der 18-29-Jährigen große Sorgen zu Inflation, während diese Sorge bei den über 65-Jährigen nur von 17% geteilt wird. Auch nach Bildung zeigen sich große Unterschiede: 29% der Hochschulabsolvent:innen zählen den Klimawandel zu ihren Sorgen, im Vergleich zu 18% der Befragten mit maximal Pflichtschulabschluss.  Diese Unterschiede verdeutlichen die Notwendigkeit, bei der Analyse der Sorgen der Bevölkerung die spezifischen Bedürfnisse und Lebensrealitäten verschiedener Bevölkerungsgruppen zu berücksichtigen.

What worries the World - Austria

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  • Alexander Zeh Country Manager, Ipsos Österreich

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